Was macht eigentlich die Berufsfeuerwehr so in Ihrem Arbeitsalltag? Um das herauszufinden, trat unsere Jugendfeuerwehr am Samstag, den 15.07. um 13 Uhr zu Ihrer ersten 24h-Übung an. Zunächst erfolgte die Wachablösung, bei der Mitglieder der aktiven Wehr die Wache an die Jugendfeuerwehr „übergaben“. Hierbei erhielten die Kinder einen Überblick über gelaufene Einsätze, anstehende Aufgaben, die aktuelle Verkehrslage im Ort sowie das zu erwartende Wetter.
Bevor es an die Herrichtung der Schlafgemache ging, folgte man der Einladung der Polizeihundestaffel, welche anlässlich des 70-jährigen Jubiläums des SV OG Miesenheim eine Schauübung abhielt. Im Anschluss daran ging es dann aber richtig los.
Die Wache wurde für die Übung eingerichtet. Schlafstellen wurden aufgebaut, der Verpflegungs- und Aufenthaltsbereich hergerichtet. Eine der zu erledigenden Aufgaben bestand darin, den Vorhof der Wache zu säubern. Während hier Hand in Hand gearbeitet wurde, ertönte der Alarmgong. Zügig und diszipliniert wurden die Fahrzeuge besetzt. Eine Person hatte sich bei Verladetätigkeiten auf dem Anhänger eines LKW verletzt und musste schonend dem Rettungsdienst übergeben werden. Nach getaner Arbeit ging es wieder ins Gerätehaus und weiter mit den unterbrochenen Tätigkeiten. Im weiteren Verlauf wurde sich dann mit den Fahrzeugen und Gerätschaften vertraut gemacht und Einsatztaktiken wurden geübt. Am frühen Abend erfolgte die nächste Alarmierung durch die Leitstelle. Am Einsatzobjekt angekommen, wurde schnell klar, dass Unterstützung notwendig ist. Rauch drang aus einem Mehrfamilienhaus. Mehrere Personen wurden vermisst, auf der angrenzenden Garage befanden sich ebenfalls Personen, welche gerettet werden mussten. So rückte die Jugendfeuerwehr Nickenich an und half bei der Brandbekämpfung und Menschenrettung. Hiernach traf man sich noch im Gerätehaus zur Nachbesprechung und die Kameraden aus Nickenich wurden noch zum gemeinsamen Abendessen eingeladen.
Im weiteren Verlauf des Abends kam es zu einem weiteren kleinen Brandeinsatz, bei dem zwei Arbeiter versehentlich Buschwerk in Brand gesetzt hatten. Gerade die Nachtruhe eingeläutet, erfolgte wieder eine Alarmierung. Die Fahrzeuge waren gerade im Begriff auszurücken, als die Meldung der Leitstelle kam, dass kein Einsatz der Feuerwehr nötig sei. Nach ein paar Stunden Schlaf wurden wir am Sonntagmorgen um 5 Uhr durch einen Alarm geweckt. Ein frühmorgendlicher Jogger hatte auf seiner Runde ein Feuer in der Nähe der Grillhütte entdeckt. Bereits auf der Anfahrt war der Feuerschein deutlich zu sehen, was den Adrenalinspiegel noch ein wenig mehr erhöhte. Auch dieser Einsatz wurde routiniert abgearbeitet. Kaum im Gerätehaus die Einsatzbereitschaft der Fahrzeuge und Mannschaft wiederhergestellt, ertönte wieder der Alarmgong. Ein Heimrauchmelder hatte ausgelöst und im weiteren Verlauf wurde noch eine eingeklemmte Person in einem Gefahrenbereich gefunden. Bei der Befreiung dieser Person mussten kreative Maßnahmen gefunden werden, da diese in einem unzugänglichen Bereich lag.
Das anschließende Frühstück war dann auch mehr als verdient. Der Vormittag wurde dazu genutzt, die Fahrzeughalle sowie die Fahrzeuge zu putzen. Die Pflege der Einsatzmittel ist sehr wichtig, da diese im Einsatzfall einwandfrei funktionieren müssen. Nach getaner Arbeit warteten die Kinder voller Motivation auf den nächsten Einsatz. Gegen 11 Uhr wurden wir dann tatsächlich ein letztes Mal alarmiert. Bei diesem Einsatz war ein massives Aufgebot an Wasser nötig, sodass alle Einsatzkräfte pitschnass in Gerätehaus zurückkehrten. Dank der sommerlichen Temperaturen, waren alle schnell wieder trocken.
Um 12:30 Uhr wurde das gemeinsame Mittagessen eingenommen und im Anschluss erfolgte dann wieder die Wachablösung und das Gerätehaus wurde an die aktive Wehr übergeben. Wehrführer Martin Schleich zeigte sich begeistert: „Es ist immer wieder erfreulich zu sehen, mit welchem Enthusiasmus und welcher Freude unser Nachwuchs bei der Sache ist.“