„Das musst du üben, bis du es im Schlaf kannst.“ Wer hat diesen Satz nicht schon einmal im Leben gehört? Und üben müssen die Feuerwehren der Pellenz ebenfalls immer und immer wieder, damit alle Abläufe „wie im Schlaf“ sitzen. Dazu stehen viele Termine auf dem Plan und auch die verschiedenen Themen haben es meist in sich.
Aber nicht nur jede Wehr unter sich übt das ganze runde Jahr – es stehen auch gemeinschaftliche Übungen auf dem Programm.
So trafen sich kürzlich die Feuerwehren aus Plaidt und Saffig mit dem DRK aus Saffig und der Drohneneinheit des Landreises Mayen-Koblenz. Drohneneinheit, das klingt gefährlich, bedeutet für die Teilnehmer der Übung aber nichts anderes als die perfekte Unterstützung aus der Luft.
Wehrführer der Feuerwehr Saffig Martin Schleich hatte wieder ein kniffliges Szenario ausgearbeitet: Bei Schweißarbeiten in einer Lagerhalle kam es zu einer Verpuffung. Der Brand breitete sich schnell in der Halle aus.
Zeugen berichteten den anrückenden Rettungskräften, dass 2 Personen vermisst würden. Eine dritte Person sei unter Schock aus dem Gebäude gelaufen und konnte nicht mehr gefunden werden.
Nachdem die Lage ausreichend erkundet wurde, machten sich zwei Trupps auf die Suche nach den Vermissten im Gebäude. Der dichte Rauch machte hierbei das Tragen von Atemschutzgeräten notwendig.
Die Drohne wurde unverzüglich zum Einsatz gebracht, um mit der hieran befestigten Wärmebildkamera die Umgebung nach der dritten vermissten Person abzusuchen. Diese Suche war schnell erfolgreich, da man die Person ca. 200 Meter neben der Halle auffand. „Hätte man dieses Gebiet in diesem Umkreis von der Erde aus absuchen müssen, es wäre erheblich aufwendiger und auch viel zeitintensiver gewesen,“, so Dieter Sill. Neben dem ehemaligen Saffiger Wehrführer war auch Dirk Rohm, Ortsbürgermeister von Saffig, vor Ort, um sich die Arbeit der vielen Helfer anzuschauen. Auch er zeigte sich beeindruckt von der guten Zusammenarbeit.
Alle drei Vermissten konnten rechtzeitig gefunden werden. Das DRK übernahm vor Ort gewohnt professionell die Versorgung der „Verletzten“. Kunstblut und andere Utensilien sorgten für eine realitätsnahe Darstellung des ganzen Spektakels.
Wie wichtig eine gemeinsame Übung mit anderen Einheiten ist, zeigte sich vor allem, wenn man sich die örtlichen Gegebenheiten der Einsatzstelle anschaut. Die beschriebene Halle liegt außerhalb des Ortes und somit ist eine Versorgung mit ausreichend Löschwasser eine Herausforderung. Dank der Kameraden aus Plaidt konnte man sehr schnell eine Wasserversorgung von über 500 Metern aufbauen. Wer sich ein wenig mit dem Feuerwehrwesen auskennt, der weiß, dass das ein Knochenjob ist. Gerade hier zeigte sich die gute Zusammenarbeit der Kameradinnen und Kameraden aus beiden Orten.
Abschließend dankte Schleich noch einmal allen Einsatzkräften: „Es ist gut und wichtig, dass so viele von Euch die Gelegenheit zum gemeinsamen Üben genutzt haben. Denn obwohl gerade das gesamte Feuerwehrwesen genormt ist, so hat doch jede Einheit im Laufe der Zeit seine eigenen Routinen entwickelt. Nur der regelmäßige Austausch lässt uns weiter gut zusammenarbeiten und unsere Gemeinschaft wachsen.“