„Es ist so weit, wir dürfen (unter Auflagen) wieder…“, so begann die freudige Nachricht von Wehrführer Martin Schleich an seine Mannschaft. Am Montagabend, den 08.06.2020, trafen sich die Kameradinnen und Kameraden des Saffiger Löschzugs zur ersten „richtigen“ Übung in diesem Jahr. Das fällt tatsächlich schwer zu glauben, haben wir doch bereits Juni. Aber der Lockdown kam für die meisten Feuerwehren pünktlich zum Start des Übungsjahres und mit dem Lockdown begann ein Balance-Akt zwischen einsatztauglich und dienstbereit auf der einen Seite und dem Beachten aller Vorsichtsmaßnahmen zur Erhaltung der Gesundheit aller Beteiligten auf der anderen Seite.
Mit Mundschutz und dem notwendigen Abstand ging es frisch ans Werk. Die Lagemeldung hatte es in sich: Spaziergänger hatten an der Begegnungsstätte entdeckt, dass Rauch aus den Fenstern quoll. Außerdem vernahmen sie Hilferufe aus dem Gebäude – ein optimales Szenario, um einen Einsatz im sogenannten Zug zu üben.
Nach Eintreffen der beiden Einsatzfahrzeuge (TLF und TSF) erkundeten die beiden Gruppenführer die Lage, bevor sie die Aufträge an ihre Mannschaftsmitglieder erteilten.
Auch wenn es sich hier nur um eine Übung handelte, merkte man den Feuerwehrmännern und –frauen durchaus eine leichte Anspannung an. Die Türen der Begegnungsstätte waren alle abgeschlossen, aber die Seitenfenster waren (glücklicherweise) gekippt. So konnte der Angriffstrupp das Fenster mithilfe des passenden Werkzeugs öffnen, um ins Innere zu gelangen.
Vier Feuerwehrmänner suchten nun unter Atemschutz die Innenräume nach der vermissten Person ab, was auch sehr schnell der Fall war. Dabei wurde allerdings auch bekannt, dass sich noch ein Kleinkind in der Begegnungsstätte aufhielt. Auch das Kind wurde gefunden und in Sicherheit gebracht.
Besonders wichtig war bei dieser Übung die Absprache der Einsatzkräfte, was auch vorbildlich funktioniert hat. Die komplette Begegnungsstätte war aufgrund eines Fettbrandes in der Küche verraucht. Der Rauch ist bei einem Brand immer die viel größere Gefahr, daher versucht man diesen durch die sogenannte taktische Belüftung los zu werden. Durch die gute Kommunikation der Einsatzkräfte innen und außen konnte der Lüfter zügig eingesetzt werden und die Begegnungsstätte war bald wieder begehbar. Auch das „Feuer“ konnte durch den zweiten Trupp schnell gelöscht werden.
Nach knapp zwei Stunden wurden alle Arbeitsmittel wieder in die Fahrzeuge verstaut und man machte sich an die Manöverkritik. Übungsleiter Martin Schleich zeigte sich zufrieden: „Alles in allem hat es gut geklappt. Die Absprachen funktionieren und er Umgang mit den Gerätschaften sitzt trotz langer Pause noch einwandfrei.“
Die nächste Übung findet am 22. Juni statt.